Eine Herausforderung für die Poltik und jeden einzelnen
Es besteht kein Zweifel, das Problem der Alzheimer-Krankheit wird uns in den nächsten Jahren “um die Ohren fliegen”. Die zu Pflegenden werden mehr, die Bereitschaft bei den Pflegenden wird weniger und die Kosten explodieren. Es gilt deshalb, das Thema Demenz in der Gesundheitspolitik vom Ansatz her neu zu begreifen. Nicht in der bisher üblichen schicksalsergebenen Art, sondern mit Optimismus, Zuversicht und der Bereitschaft im Alter nicht nur das Herz, sondern auch mit koordinativ anspruchsvollen Aktivitäten das Gehirn trainieren zu können.
Die Bereitschaft, sich zu bewegen, verliert sich in Stufen
Wenn das Gehirn im Alter erst einmal geschädigt ist, bleibt nur noch eins, die Bereitschaft sich zu bewegen. Leider verliert sie sich im Alter und der Trend hin zu koordinativ anspruchsloser Bewegung (Walking, Laufen im Park) ist wohl die Ursache für die steigenden Zahlen bei Alzheimer. Nötig wäre deshalb eine Hinwendung der älteren Generation zu mehr Bewegung und eine Gesundheitspolitik, die sich um Information und Motivation bemüht, wie eine alternde Gesellschaft durch gezielte Bewegung geistig fit bleiben kann. Das ist eine große Herausforderung für die Politik und für jeden einzelnen, aber sie muss begonnen werden. Jetzt!
Die Teufelsspirale langen Lebens
Zuerst sind es die vielen Jahrzehnte, die in den neuronalen Netzen Lücken hinterlassen und Bewegung schwer machen. Dann werden die sportlichen Aktivitäten von Jahr zu Jahr weniger und es beginnt sich die Spirale nach unten zu drehen. Wegen der Lücken in den Netzen werden zuerst die am schwierigsten auszuübenden Aktivitäten aufgegeben. Im Gehirn fehlen dann jene Impulse, die noch zur Erneuerung der Netze hätten beitragen können und so werden die „Schaltkreise der Bewegung“ erneut lückenhafter. In der Folge werden auch die den Geist nur wenig fordernden Aktivitäten aufgegeben und zuletzt verliert sich selbst das Gehen ohne Hilfsmittel. Was dann folgt, ist den Statistiken über die Entwicklung demenzbedingt Pflegebedürftiger zu entnehmen.
Hirngesundheit erhalten:
Wir haben nur ein Gehirn – also sollten wir es nutzen und fördern. Doch vielen Menschen erscheint dieses Organ so kompliziert und fremd, dass sie sich nicht trauen, sich näher damit zu beschäftigen. Was wir während der Entwicklung vielleicht noch als Kinder intuitiv richtig machen, verkehrt sich im Laufe des Lebens meist ins Gegenteil. Wir verhalten uns nicht mehr „artgerecht“, sondern sitzen zu viel, bewegen uns zu wenig und oft nicht richtig, essen schlecht, wiegen zu viel und verbringen viel zu viel Zeit mit sozial media und smart phones, statt den direkten Kontakt zum Nachbarn zu suchen. Laut WHO entspricht Hirngesundheit jenem Zustand, der jedem Individuum die Gelegenheit gibt, „seine kognitiven, sensorischen, motorischen und sozial-emotionalen und verhaltensbezogenen Fähigkeiten, sowie deren Potenziale voll entfalten zu können“. Wir sollten spätestens ab dem 40. Lebensjahr aktiv daran arbeiten, denn dann entscheidet es sich, ob wir einen „dynamischen Zustand von Wohlbefinden, Produktivität, Kreativität und Bewältigung von Lebenssituationen“ auch noch im Alter aufrecht erhalten können.

Genau diejenigen Aktivitäten, die im Alter bevorzugt aufgegeben werden, die sollte man sich bewahren und obendrein für Neues noch offen sein