4-8. Körper und Seele – eine untrennbare Ganzheit

Ist die ewige Frage endgültig entschieden?



Verhältnis zum Körper ist bis heute von der Frage geprägt, ob es eine von diesem unabhängigen und unsterbliche Seele gibt. Je nach Glaubensverständnis lautet die Antwort, dass es eine solche Seele gibt oder dass sie nur eine mit dem Körper verbundene Eigenschaft ist. Und je nach dem, wie die Antwort ausfällt, kümmern Menschen sich im Leben mehr um das Seelenheil oder mehr um die Kultivierung des Körpers.

Anders in der philosophischen Diskussion. Dort scheint die Frage entschieden: es gibt nur einen Körper und die Seele ist bloß ein mit ihm entstehendes und mit ihm vergehendes Etwas. So sehr aber heute in den philosophischen Kreisen über das Leib-Seele-Problem philosophiert wird, so wenig wird es überhaupt wahrgenommen und seitdem die Kirche ihre bestimmende Rolle im Alltag der Menschen verloren hat, orientieren sich die Menschen ohnehin weg vom jenseitigen Seelenheil hin zur diesseitigen Kultivierung des Körpers. Philosophie und Glaubensverständnis hin oder her!

Stand heute ist die Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele entschieden. Dem Wohlergehen des Körpers wird hohe Achtung geschenkt, für ein in Aussicht gestelltes ewiges Seelenheil dagegen wird wenig getan. 2000 Jahre lang hat sich alles nur um die Seele, das “goldene Kalb” der Christenheit, gedreht. Heute dreht sich alles um die körperliche Fitness. Diese Entwicklung weg vom Seelenheil und hin zu einem gesunden Körper wurde weder von einer Institution, wie der Kirche, noch von Seiten der Philosophie her ausgelöst. Sie ist zu einer Frage des gesunden Menschenverstandes geworden.

Ganzheitliches Denken wieder neu entdeckt


Wie die Diskussion auch immer geführt wird, man orientiert sich heute am ganzheitlichen Denken des Hippokrates statt an Platons Trennung von Leib und Seele. Auch die Medizin nimmt wieder den ganzen Körper in den Blick und hat sich von Descartes’ Ansicht verabschiedet, wonach der Körper wie eine Maschine zu betrachten sei. Und im Umgang mit den Tieren hat sich Aristoteles, der den Tieren eine Seele zuordnet, gegen Descartes’ Theorie, wonach diese seelenlose Lebewesen seien, durchgesetzt: das Tierwohl rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Und zuletzt noch: Alle hegen und pflegen, wie Hippokrates empfiehlt, den Körper. Sie gehen ins Fitnessstudio und keiner geht mehr, zu deren Bedauern, in die Kirche.


Hippokrates: keine Beschwerlichkeit auslassen

Den Körper zu bewegen und ihn sportlich fit zu halten ist eine Bewegung geworden, die aus einem inneren Gefühl heraus und allenfalls aufgrund ärztlicher Empfehlungen entstanden ist. Bereits Hippokrates hatte schon geraten, öfter zu Fuß zu gehen und keine Beschwerlichkeiten auszulassen. Leider ist das bis heute nicht selbstverständlich, insbesondere bei der älteren Generation.

Das aber sollte sich ändern und dazu will der nachfolgende Übungsteil beitragen.


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4-7. Friedrich Nietzsche

Attacke gegen die Verächter des Leibes

Den Dualismus der Kirche brachten die Philosophen des 19. Jahrhunderts wieder ins Wanken. Allen voran Friedrich Nietzsche. Seine Attacken richtete er gegen Platon und gegen die christliche Kirche gleichermaßen.


Platon, Europas „größtes Malheur“

Nietzsche stellte sich selber gerne als Überwinder dieser zweitaus­end Jahre alten Tradition dar. Er bezeichnete Platon einmal als „das größte Malheur Europas“. Denn mit Platon sei „der schlimmste, langwierigste und gefährlichste aller Irrtümer“ bisher in die Welt gekommen, nämlich „Platons Erfindung vom reinen Geiste und vom Guten an sich“. Er wandte sich gegen den Glauben an einen von Sinnlichkeit, Körperlichkeit und Willen unbefleckten Geist, welcher angeblich die absolute Wahrheit und die höchste Moral in sich verbinde.



Nietzsche dagegen sah alles Geistige und die Seele als vom Körper abhängige Phänomene an und stellte sich so in die Tradition des ganzheitlichen Denkens des Hippokrates.

Als Verächter des Leibes attackierte er Platon und das Christentum im Zarathustra:

Hinter deinen Gedanken und Gefühlen, mein Bruder, steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter Weiser – der heißt Selbst. In deinem Leibe wohnt er, dein Leib ist er. Es ist mehr Vernunft in deinem Leibe, als in deiner besten Weisheit“. (Friedrich Nietzsche. Zit. a/Zarathustra)

Für den Philosophen Nietzsche gibt es keinen vom Körper unabhängigen Geist. Er ist nur ein „Phänomen“ im menschlichen Körper. Und der Körper ist dabei die große Vernunft, der Geist dagegen nur die kleine Vernunft. In seiner ihm ganz eigenen Sprache spricht Nietzsche dem menschlichen Geist und der Seele jene Unabhängigkeit ab, die ihnen Platon und das Christentum gegeben haben und läutet damit eine neue Ära ganzheitlichen Denkens ein. Seither ist also Hippokrates und die Ganzheit des Körpers wieder im Spiel und eine eigenständige Seele im Zweifel. Nicht ohne Brüche wurde in der Folgezeit dem Körper, seiner Pflege und der Ertüchtigung wieder mehr Beachtung geschenkt. Nur die Kirche hält eisern bis heute an der Trennung von Leib und Seele fest.

1742 Jahre nach der Synode zu Konstantinopel im Jahr 381 n.Chr. wäre es an der Zeit, mit einer neuen Enzyklika klarzustellen, dass die Pflege des Körpers gottgefällig und das Fleisch keineswegs als der sündige Teil des Menschen zu betrachten ist. Für die Kirche wird eine solche Kehrtwende gewiss nicht einfach werden, aber will sie sich wirklich reformieren, ist sie unausweichlich.

Im Alter wieder zum Kind werden: von den drei Verwandlungen des Geistes1

Dem Geist, für den Nietzsche keine große Hochachtung hat, macht er zur Aufgabe, unserem Leben in den einzelnen Lebensabschnitten (Kindheit, Berufsleben und Alter) einen Sinn zu geben. Wenn das Kind sein zu Ende geht und die Erwachsenenwelt beginnt, dann wandelt sich auch der Geist und mit ihm, die Art zu leben und in all den Berufsjahren werden wir vom „Du Sollst“ bestimmt. Dabei sollte es der Mensch aber nicht belassen. Nitzsche: „Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamel wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.“1

https://de.wikipedia.org/wiki/Also_sprach_Zarathustra


Du sollst: die Last des Lebens der Erwachsenen

Mit dem Eintritt in die Erwachsenenwelt also, belädt sich der Geist wie ein Kamel. Nach dem schweren und schwersten verlangt er und so wird er beladen mit tausendfachen „Du sollst“. Der sich entwickelnde Geist soll tragsam sein, „dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er (der Geist) in seine Wüste“.


Ich will: die Freiheit des Alters

Dort schließlich, in der Wüste der Alltagspflichten will der Geist aber das „Du sollst“ verwandeln in ein „Ich will“. Wenn die Mühen des Lebens von der Freiheit des Alters abgelöst werden, dann „bedarf es des Löwen im Geiste“. Neue Werte schafft diese Freiheit noch nicht, aber die Freiheit sich neue Werte schaffen zu können, das vermag der Geist des Löwen: „Freiheit sich schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht: dazu, meine Brüder, bedarf es des Löwen“.


Ich kann’s: das Glück des Kindes

Und zuletzt, wenn der Löwe auch noch das „Ich will“ hinter sich zu lassen vermag, dann muß der Löwe auch noch zum Kinde werden: „Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen.“

Wäre uns im Alter doch nur gegeben, wieder im Sinne Nietzsches zum Kind zu werden. Alle Pflichten und selbst alles Wollen abzuwerfen um das Glück des Kindes zu finden. Lebensglück, allein aus Freude der Bewegung. Jeden Tag wieder neu.


Zuletzt, wenn also der Mensch im Alter wieder zu Kind wird, soll er sich bescheiden und sich mit einem „absichtslosen Betrachten“ der Welt und des geschäftigen Lebens um sich herum begnügen.

1 Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Von den drei Verwandlungen (dtv)

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4-6. René Descartes:

Philosophie im Bann der Kirche

Als der große mittelalterliche Philosoph René Descartes (1596 – 1650) über das Verhältnis von Leib und Seele nachdachte, war es nicht ratsam, die Kirche herauszufordern. Allerdings hatte Descartes als Mathematiker und Philosoph einen naturwissenschaftlichen Anspruch, was damals oft den Glaubenslehren zuwiderlief. Aristoteles, der sich im Gegensatz zu Platon eindeutig darin festlegte, dass es keinen vom Körper unabhängigen Geist, also keine göttliche Seele gibt, wollte Descartes, ganz im Sinne der Kirche, wissenschaftlich widerlegen.

Die Zirbeldrüse, Retter des Dualismus


Beziehungskiste zwischen Körper und Geist

Descartes wollte beim Dualismus von Körper und Geist bleiben. Für ihn waren es zwei unterschiedliche Substanzen, aber weil er erkannte, dass sich diese gegenseitig massiv beeinflussen, musste es eine Interaktion, also eine „Beziehungskiste“ zwischen dem Geistigen und dem Körperlichen geben. Diese Stelle, wo der Geist auf den Körper und umgekehrt der Körper auf den Geist einwirkt, hat Descartes schließlich im Gehirn lokalisiert und zwar genau in der Zirbeldrüse.


Wie Descartes auf die Zirbeldrüse gekommen ist, bleibt bis heute sein Geheimnis, hatte aber für ihn den entscheidenden Vorteil, sein dualistisches und mechanistisches Weltbild zu retten: alles körperliche (res extensa) unterliegt dem Irrtum und ist anzweifelbar. Einzig das Geistig-Kognitive (res cogitans) ordnet Descartes dem Unbezweifelbaren zu: „Ich denke, also bin ich“.

Vater des mechanistischen Weltbildes

Descartes gilt bis heute als Vater des rein mechanistischen Weltbildes mit fatalen Folgen. Etwa, indem er den Tieren keine eigene Seele zuerkannte. Keine Seele bedeutet kein Mitleid mit den Tieren und für die Menschen wurde es selbstverständlich, Tiere als Sachen zu behandeln. Grausame Massentierhaltung ist noch heute gängige Praxis.


In der Medizin wurde der Körper Jahrhunderte lang bloß als Maschine oder Uhrwerk betrachtet und die Heilkunde beruhte auf der Ansicht, „der Körper sei eine Maschine, Krankheit die Folge einer Panne in dieser Maschine, und die Aufgabe des Arztes sei es, die Maschine zu reparieren“1. Ganzheitliche Medizin: Fehlanzeige


Descartes ebnete mit seinem mechanistischen Weltbild in wissenschaftlicher Form den Weg, was die Kirche schon auf Glaubensbasis formulierte. Er stellte das denkende Subjekt in den Mittelpunkt, der Körper dagegen schrumpfte auf eine zu vernachlässigende Größe. In Bezug auf die Seele teilt Descartes Platons These, dass diese den Menschen erst ausmacht: „demzufolge ist die Seele des Menschen also sein eigentliches Selbst, eine denkende und keine physische Substanz“2. Dass er damit dem Bewusstsein der Menschen für Gesundheit und Körperpflege keinen großen Dienst erwiesen hat, haben die folgenden Jahrhunderte gezeigt.

1 Fritjof Capra: Wendezeit, Bausteine für ein neues Weltbild. Scherz Verlag

2 Sophie-Louise Wagner: Wie entwickelte sich das Leib-Seele-Problem von Aristoteles über Descartes? Grin Verlag

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4-5. Zweitausend Jahre Christentum

Der Geist ist heilig, das Fleisch sündig und schwach

Im Verhältnis zur umfänglichen Ausarbeitung des Aristoteles über das Wesen der Seele ist Platons Phaidros nur eine schöne Phantasiegeschichte. Und trotzdem hat die Kirche diese zur Grundlage ihres Glaubensgebäudes mit einer unsterblichen Seele, der Auferstehung des Fleisches und einem Heiligen Geist gemacht. Platon lieferte ihr mit seiner dualistischen Trennung eine Steilvorlage und die Kirche hat seine Ideen nur damit erweitert, dass es der allmächtige Gott ist, der am Beginn des Lebens die unsterbliche Seele dem Leib hinzufügt. So war dann über zweitausend Jahre die Seele im Christentum der bessere, weil göttliche Teil des Menschen. Im Gegensatz zum schwachen Fleisch.

Die Kirchenoberen beließen es aber nicht dabei, der Seele Unsterblichkeit zu verleihen, sich gingen noch einen Schritt weiter. Der Geist wurde in der Trinität als Heiliger Geist zur Gottheit erklärt. Diese Gleichstellung des Heiligen Geistes mit Vater und Sohn wurde auf der Synode zu Konstantinopel im Jahr 381 angebahnt und dann bald zur herrschenden katholischen Lehre erhoben. Mehr noch, wer anders dachte wurde zum Ketzer erklärt.

Von einer Religion zum Machtapparat

So konnten ab dem Beschluss auf dem Konzil von der Kirche alle Menschen verfolgt werden, die die sich ihr nicht beugten. Der christliche Kirche wandelte sich von einer Glaubensgemeinschaft zu einem Machtapparat über die Menschen und alle weltlichen Institutionen. ( Wikipedia: Erstes Konzil von Konstantinopel) und (Heiligenlexikon: Konzile von Konstantinopel)

Eine Lehre, die den menschlichen Körper zu einer vernachlässigbaren Größe macht, hat sich, wie wir heute wissen, als verhängnisvoll erwiesen. Schlimmste Verbrechen, angefangen von den Kinderkreuzzügen bis zum Kindesmissbrauch in heutiger Zeit haben ihre letzte Grundlage darin, den menschlichen Körper als des Teufels anzusehen und ihn für „vogelfrei“ zu erklären.


Leibfeindlichkeit des Christentums

Mit der Erhöhung von Geist und Seele ging eine folgenschwere Herabsetzung des Körpers einher. Das Fleisch ist schwach. Es wurde als sündiger Teil des Menschen regelrecht gegeißelt. Statt der Ertüchtigung des Körpers wurde dessen Vernachlässigung das Wort geredet


An Einfältigkeit nicht zu überbieten

Dass einzelne Priester, die Kinder sexuell missbrauchten, dabei nicht bedachten, dass sie auch deren Seelen zerstören, hat wohl auch seine tiefere Ursache in der Trennung von Leib und Seele. Allerdings, dass sie wirklich geglaubt haben, die von Gott geschaffene Seele bleibe als vom Körper unabhängiger Teil rein und unbefleckt, ist aus heutiger Sicht an Einfältigkeit nicht zu überbieten.

Wollte die Kirche sich wirklich reformieren, um sich für die Zukunft wieder als eine glaubwürdige Institution zu etablieren, müsste sie die dualistische Trennung und die 381 n. Chr. vollzogene Erhöhung der Seele zum Heiligen Geist revidieren. Für ihre zukünftige Arbeit müsste sie die Sorge um den menschlichen Körper der Seelsorge gleichstellen. Dass mit alledem die Unsterblichkeit der Seele gleich mit ins Wanken gerät, würde allerdings an den Grundfesten ihres Glaubens rütteln.


Solange die christlichen Kirchen die Seele des Menschen als göttlich betrachten, und seinen Leib als des Teufels verachten, sind in ihren Institutionen dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet


„Der Name der Rose“

Umberto Eco’s Roman „Der Name der Rose“ ist eine einzigartige Beschreibung, wie in einem Bendiktinerkloster noch im 14. Jhd. mit tödlicher Unerbitterlichkeit die Auseinandersetzungen zum Verhältnis von Leib und Seele geführt wurden. Der Autor lässt bei der Suche zur Aufklärung der Morde im Kloster Logik und Irrglaube, Wissenschaft und Offenbarung, Philosophie und Kirche aufeinanderprallen.

Damit Platons Philosophie von der unsterblichen Seele gewahrt bleibt, müssen die Erkenntnisse des Aristoteles von der Einheit von Körper und Seele dort im Kloster unbedingt unter Verschluss bleiben. Entweder man bekennt sich zum Heilgen Geist oder man ist ein Ketzer.

Der im Buch dargestellte William von Baskerville, der zur Aufklärung der Morde bei den Benediktinern verweilt, ist bei Eco der historisch belegte belegte Franziskanermönch Wilhelm von Ockham, der von der Kirche wegen seiner Thesen zum Ketzer erklärt wurde. Im Roman kann sein Synonym mit seiner logischen Vorgehensweise die Morde aufklären, musste aber vom Kloster fliehen. Der Roman gipfelt im Verbrennen der Bibliothek, damit niemand an die Schriften der Erkenntnis gelangt und so das Mittelalter erhalten bleiben kann. Was immerhin noch einige Zeit gelang, wie die Geschichte zeigte.

„Der Name der Rose“ kann demnach auch als Roman zur mittelalterlichen Auseinandersetzung zwischen der Philosophie der Logik eines Wilhelm von Ockham und der Offenbarungslehre der Papstkirche, die damals in Avignon ihr Zentrum hatte.


Bevor sich mit dem Philosophen Friedrich Nietzsche Mitte des 19. Jahrhunderts die Einstellung zum Körper wieder ins Positive wandelte, hat René Descartes als Philosoph und Naturwissenschaftler im 16. Jahrhundert der Kirche noch einmal den Rücken gestärkt. Mit fatalen Folgen.

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4-4. Aristoteles: De-anima


Für Aristoteles gehörte es „zum Schwierigsten“, zuverlässiges Wissen über die Seele zu erlangen, doch es wäre ein sehr lohnendes Ziel. Der Mensch sollte wissen, ob die Seele ein Einzelding ist, ob sie also eine Ausdehnung hat, oder “nur” eine Eigenschaft ist. Und vor allen Dingen, ob sie eigenständig existieren und ewig leben kann. Für Aristoteles war Platons Trennung von Leib und Seele eine Herausforderung zum Widerspruch und so verfasste er “De-anima” (Über die Seele).

Definition der Seele bei Aristoteles

Im Buch De-anima erläutert Aristoteles seine eigene Theorie über die Seele. Er definiert sie als “eine im Organismus liegende Kraft, die seine Entwicklung und Vollendung bewirkt”. Mit der Aussage, dass der Körper potenziell Leben hat, ist gemeint, dass er zum Belebtsein geeignet ist und die Seele kann diese Belebung verwirklichen. Die Seele ist für ihn also kein eigenständiges Wesen, das unabhängig vom Körper existiert, sondern dessen “Form” und daher vom Körper nicht trennbar.

“Form” im Sinne von Aristoteles bedeutet, dass sie dem einzelnen Menschen sowohl seine körperliche Gestalt als auch sein individuelles geistiges Vermögen verleiht. Sie verhält sich zu ihm wie das Augenlicht zum Auge oder die Kerze zum Wachs. Das eine ist demnach vom anderen nicht zu trennen und damit widerspricht der Schüler Platons der Auffassung seines Lehrers fundamental.

https://de.wikipedia.org/wiki/De_anima

Das Seelenvermögen von Pflanze, Tier und Mensch


Aristoteles unterscheidet verschiedene Seelenvermögen. Die Seele ist erst einmal das Lebensprinzip aller Lebewesen – Pflanzen, Tiere, Menschen. Unterschiedliche Lebewesen besitzen unterschiedliche Seelenvermögen und danach klassifiziert er die Lebewesen:

Pflanzen besitzen das vegetative Seelenvermögen, das für das  Wachstum und den Stoffwechsel verantwortlich ist. Alle Tiere verfügen darüber hinaus über das sensitive Vermögen, die Fähigkeit zur Sinneswahrnehmung, wenn auch manche nur den Tastsinn besitzen, den einzigen Sinn, den jedes Tier hat. Bereits aus dem Tastsinn ergibt sich die Unterscheidung von Angenehmem und Unangenehmem und damit das Begehren, also ein Gefühlsleben.

Allein die Seele des Menschen besitzt über das vegetative und sensitive Vermögen hinaus intellektuelles Vermögen, also die Fähigkeit zur Vernunft. Diese hat sich somit erst in der letzten von drei Phasen der seelischen Entwicklung, der menschlichen Phase, entfaltet. Die erste nennt Aristoteles also die vegetative (wachsende), die zweite die animalische (durchsetzungsfähige) Phase und die dritte Phase die der menschlichen Vernunft.

Ist die Vernunft des Menschen unsterblich?


Damit die Vernunft Erkenntnisse gewinnen kann, ist das Vorstellungsvermögen (phantasía) von Nöten. Dieses Vorstellungsvermögen definiert Aristoteles als eine Bewegung, die durch den Vollzug einer Sinneswahrnehmung erzeugt wird. Zu diesem Vorstellungsvermögen kommt das „Strebevermögen“, Erkenntnisse auch gewinnen zu wollen, hinzu. Damit im Menschen die Vernunft wirklich und nicht nur möglich ist, bedarf es eines aktiven und eines passiven Prinzips. Die aktive (oder tätige, wirkende) Vernunft ist in der Lage, zu abstrahieren, Schlüsse zu ziehen und Meinungen zu bilden. Die passive Vernunft wird biologisch vererbt, die aktive dagegen kommt „von außen“ in den Menschen hinein und ist damit unvergänglich, wie Aristoteles meint.

Unsterblichkeit der Seele durch die Hintertür?

Dass Aristoteles die „aktive Vernunft“ als von außen hinzukommend und unvergänglich bezeichnet, überrascht und scheint Platons Dualismus und seiner göttlichen Seele sehr nahe zu kommen.

Im Unterschied zu Platon und beispielsweise zur christlichen Seelenlehre proklamiert Aristoteles aber keine Unsterblichkeit der einzelnen Personen bzw. Individuen. Für Aristoteles bleibt es also dabei: auch wenn er die Vernunft des Menschen als eine universelle unvergängliche Eigenschaft definiert, gehen die individuelle Vernunft und die Seele zuletzt mit dem Tod des Körpers unter.

Wenn Platon also die Menschen mit einer unsterblichen Seele ausstattet, die bei der Geburt von außen hinzugefügt wird, dann entgegnet Aristoteles, dass der menschliche Körper bei der Geburt nur das Potenzial zu vernunftgesteuerten Erkenntnissen mitgeliefert bekommt. Daher vollzieht sich das Denken, so Aristoteles, nur durch Vorstellungen, die aus der Sinneswahrnehmung abgeleitet sind und nicht durch eine Seele, die in ihrem früheren Dasein die Welt der Ideen geschaut habe.

Tabula Rasa

Diese Aussage von Aristoteles, wonach der menschliche Geist über keine angeborenen Kenntnisse verfügt, sondern zu Beginn des Lebens einer unbeschriebenen Tafel gleicht, negiert Platons Thesen über die Seele als Ursprung unserer Erkenntnisse. Dass der menschliche Intellekt, so Aristoteles, von der Seele Wahrheiten erlangen kann, hält er für unhaltbar. Der Intellekt ist seiner Ansicht nach bei der Geburt ein „Tabula rasa“ und er erlangt Wissen nur durch „Anschauung“ aus den Sinnen, keinesfalls jedoch von der Seele.


Weichenstellung für die Zukunft des Menschen


Eigentlich, so könnte man sagen, haben Platon und sein Schüler Aristoteles die gegensätzlichen Positionen zum Thema Leib und Seele vollständig ausgearbeitet und „nur“ zur Diskussion gestellt. In der Folge wurde aber klar, dass beide Positionen auch das Zeug hatten, die Welt zu verändern. Es dauerte drei Jahrhunderte, als die Kirche den Dualismus Platons und die Unsterblich der Seele als Grundlage ihres Glaubens wählte, und damit das Leben der Menschen vollständig verändert.

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4-3. Die Philosophie Platons:

Trennung von Leib und Seele

Engültig gekippt hat die ganzheitlichen Denkweise des Hippokrates schließlich Platon, der große Philosoph der Antike. Er wollte, ganz in der Tradition der Orphiker, von der Einheit des Körpers und der Seele nichts wissen und gilt seither als der Philosoph des Dualismus. Durch seine Trennung von Leib und Seele wurde er für den Apostel Paulus und die frühen Kir­chenväter zum Vordenker. Besonders für das Christentums waren seine Ideen wegwei­send.

Sokrates’ Tod war für Platon nur zu ertragen, wenn dessen Seele nach dem Ableben sich als unsterblicher Teil vom Körper scheidet und unabhängig fortlebt. In seiner Lehre für die Unsterblichkeit der Seele wird der Dualismus philosophisch geadelt. Und weil eine göttliche Seele natürlich auch moralisch gut sein muss, hat Platon mit seiner Philosophie gleich eine Begründung für eine asketische Moral und eine von Gott gegebene Lebensweise mitgeliefert.
(Wikipedia: Phaidros)


Die göttliche Seele


Solange die Seele mit dem Körper auf Erden verbunden ist, so Platon, greifen die körperlichen Übel auf sie über und so kann die Sehnsucht des Menschen nach endgültiger Wahrheit nicht befriedigt werden. In der „Schule von Athen“ (Bild) werden jene philosophischen Fragen, wie das Leib-Seele-Problem diskutiert und für die Nachwelt formuliert.


Basis für 2000 Jahre christliches Abendland


Wenn „reine Erkenntnis“ wegen dieser unheilvollen Verbindung von Leib und Seele nicht möglich ist, dann können wir nur eines von beidem: entweder wir gelangen als Mensch niemals zum Verständnis oder mit Hilfe einer unsterblichen Seele. Und Platon entschied sich dafür, dass es eine unsterbliche Seele geben sollte und lieferte dafür in seinem berühmten Werk „Phaidros“ eine ausführliche philosophische Begründung: was Wissen, was Gerechtigkeit, was das Schöne und Gute ist, was Größe, Gesundheit, Stärke und mit einem Wort, was das Wesentliche von allen irdischen Dingen ist, kann nur durch ein Sich-Erinnern erlangt werden.

Daher müsse die Seele vor der Geburt existiert und dabei auch die Götter jenseits des Irdischen geschaut haben. Wie man sich dieses jenseitige Schauen vorstellen könnte, beschreibt Platon so: „die geflügelte Seele lenkt ihren Seelenwagen durch das Himmelsgewölbe“ und „sofern die Seele nicht abstürzt oder anderweitig scheitert, kann sie einen „überhimmlischen Ort“ erreichen, wo sie die „platonischen Ideen“ wahrnimmt, darunter die Idee des Schönen, das heißt das Urbild alles Schönen.

So einfach! Die Unsterblichkeit der Seele nahm damit jedenfalls ihren Lauf. Der Monismus hat sich in der antiken Geistesgeschichte also nicht durchgesetzt. Der Dualismus entwickelte sich zur herrschenden Strömung des abendländischen Denkens. Dass Platon damit die philosophische Basis des christlichen Abendlandes und aller späteren Religionen des Eingott-glaubens geschaffen hat, konnte er nicht ahnen.

1Platons Unsterblichkeitslehre im Dialog des Phaidros ist entnommen aus: Betrand Russel: Philosophie des Abendlandes.

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4-2. Orpheus: Abkehr von Hippokrates

Mystiker auf der Suche nach der Seele

Das ganzheitliche Denken des Hippokrates hatte in Griechenland keinen Bestand. Angefangen hat die Trennung von Leib und Seele in der griechischen Mythologie. Orpheus selbst ist wohl nur eine Phantasiegestalt, aber die Lehre der Orphiker ist bekannt, sie glaubten an die Seelenwanderung. Im menschlichen und tierischen Dasein gibt es ein belebendes Prinzip, das den Tod des Körpers überdauere. Beim Ableben trennt sich diese Instanz, die „Seele“, vom Körper und begibt sich als dessen schattenhaftes Abbild in die Unterwelt.

Dadurch erhielt die Seele eine zuvor unbekannte Autonomie. Ihre Verbindung mit einem Körper ist bloß eine Episode in ihrem Dasein. Sie galt nun nicht nur als unsterblich, sondern wurde auf eine vom vergänglichen Körper unabhängige und gottähnliche Basis gestellt. Diese Trennung hatte auch zur Folge, dass der Mensch zu einem der Moral verpflichteten Wesen wurde. Wer gut lebt, wird seelisch belohnt, wer schlecht lebt, dessen Seele wird bestraft. Zuvor galt der menschliche Körper der moralischen Gleichgültigkeit der Natur unterworfen.

Wer schlecht lebt, wird bestraft

Eine Moral, wie wir sie kennen war den alten Griechen so fremd wie ihren Göttern im Olymp. In Fragen wie Treue, Fairness, Gerechtigkeit, Raub und Totschlag herrschten die Naturgesetze. Mit dem Mythos der Orphiker wurde die Seele zur Instanz über Gut und Böse und damit zum Grundstein der Religionen.


Die Heimat der Seele

Wer schlecht lebt muss büßen, die Seele wird gezwungen, im Naturkreislauf zu verbleiben und kann sich auch in einem Tier wiederfinden. Endgültig kann sie die Körperwelt verlassen, wenn sie einen bestimmten Erlösungsweg beschreitet. Das Ziel ist dauerhaftes glückseliges Dasein im Jenseits, ihrer Heimat.


Mit dem Mythos der Befreiung der Seele vom vergänglichen Körper wollten die Orphiker dem Menschen etwas Gutes tun. Doch sie haben damit auch das ganzheitliche Denken ins Wanken gebracht und so dem Körper eine unheilvolle Zukunft beschieden.

1 Der Eintrag über die Orphiker bei Wikipedia zählt zu den Exzellenztexten in diesem Web-Lexikon.

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4-1. Hippokrates – ganzheitliches Denken:

Sind Körper und Seele untrennbar verbunden?

Gibt es eine Seele? Ein vom Körper unabhängiges Etwas, das von Gott geschaffen wurde, unsterblich ist und unser irdisches Dasein überdauert? Oder gibt es dieses etwas gar nicht und es gibt in Wirklichkeit nur einen Körper, der ganzheitlich zu betrachten ist, wie Hippokrates meint. So oder so, auf unsere Art zu leben hat die Antwort auf diese Frage einen entscheidenden Einfluss, hängt davon doch ab, ob wir uns im Leben mehr um die (unsterbliche) Seele oder um den (vergänglichen) Körper kümmern sollten. (Hippokrates: Urvater der Medizin. Wissen.de)

Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Körper und Geist ist eine zentrale Frage seit der Antike und wird gewälzt seid Philosophen über Gott und die Welt nachdenken. Bei dem sogenannten „Leib-Seele-Problem“ stehen sich zwei gegensätzliche Ansätze gegenüber: die Monisten und die Dualisten. Die Monisten sehen Leib und Seele als Einheit, für die Dualisten sind Leib und Seele zwei voneinander getrennte Phänomene in einem Körper.


Der Mensch, ein beseelter Leib?

Als einen der frühen Monisten kann man den Arzt und Philosophen Hippokrates im 5. Jahrhundert vor Christus bezeichnen. Für viele Mediziner gilt er als derjenige Arzt der Antike, mit dessen Namen sich der Schritt von der Mythologie zur Logik im medizinischen Denken verbindet. Der Mensch erschien Hippokrates als ein Ganzes, als beseelter Leib. Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.


Das Neue an Hippokrates:

Hippokrates hat den Menschen und seine Krankheit stets als Einheit gesehen und kann deshalb als erster Ganzheitsmediziner bezeichnet werden. Er fragte bei seinen Behandlungen seine Patienten immer auch nach deren Umfeld und nach ihrer Lebensweise! Er glaubte zudem an die Selbstheilungskräfte des Körpers und ging mit allzu radikalen Behandlungsmethoden eher vorsichtig um. »Unsere Körper sind die Ärzte unserer Krankheiten«. Worte, die heute wieder viel Zustimmung finden.

Keine Mühen scheuen

So wie Hippokrates Körper und Geist als eine Einheit betrachtete, gilt er für die Medizinhistoriker als der Begründer der Psychosomatik. Bekannt wurde Hippokrates auch, weil er von seinen Patienten etwas bis dahin einmaliges verlangte: wenig essen, viel bewegen und keine Mühen und Beschwerlichkeiten auslassen.1 Hippokrates war überzeugt, wenn der Mensch etwas für seine Seele tun wollte, für den Geist und die psychische Gesundheit, dann muss er den Körper gesund erhalten, sich bewegen und sportlich aktiv sein.

Hätte sich Hippokrates mit seiner ganzheitlichen Denkweise in der Antike durchgesetzt und in der Philosophie Bestand gehabt, wäre die Geschichte Europas anders verlaufen. Wer, wie bei der ganzheitlichen Denkweise, Geist und Seele im Tod mit dem Körper untergehen lässt, tut sich schwer mit Heilsversprechen und wird wenig Bereitschaft für Religionskriege finden.

Menschliche Hybris:

Wenn der Mensch behauptet, seine Seele sei ihm bei der Zeugung von Gott hinzugefügt worden, dann ist das so, als wollte der Apfel erklären, der Geschmack des Fruchtfleisches sei ihm vom „Gott des Apfels“ beigemischt worden.

1Anmerkung: Die Ausdrücke Geist und Seele werden im Text nicht unterschieden. Im Sprachgebrauch unterscheiden sie sich dadurch, dass man dem Geist den Bereich des rationalen Überlegens und Handelns zuordnet, der Seele dagegen den Bereich der Gefühle und der Intuition.

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4. Philosophie: Das Verhältnis von Körper und Geist

Inhalt 4. Abschnitt

Das Verhältnis von Leib und Seele zueinander ist seit dreitausend Jahren Gegenstand der Auseinandersetzung in der abendländischen Philosophie. Stets drehte es sich um die Frage, ob sich der Mensch mehr um sein Seelenheil oder mehr um die Gesundheit des Körpers bemühen soll.

1. Hippokrates – ganzheitliches Denken

Gibt es eine unabhängige Seele?

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2. Orpheus: Mystiker der Seele

Das ganzheitliche Denken des Hippokrates hatte in Griechenland keinen Bestand.

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3. Platon: Trennung von Leib und Seele

Endgültig gekippt hat die ganzheitlichen Denkweise des Hippokrates schließlich Platon, der große Philosoph der Antike.

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4. Aristoteles: De-anima

Mit seinen Betrachtungen „über die Seele“ widerspricht Platons Schüler Aristoteles seinen Lehrer fundmental

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5. Christentum: Das Fleisch ist sündig

Im Christentum war dann über zweitausend Jahre die Seele der bessere, der göttliche Teil des Menschen.

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6. Descartes: Philosoph im Bann der Kirche.

Als Wissenschaftler erkannte Descartes, dass sich Körper und Geist massiv beeinflussen, trotzdem blieb er beim Dualismus.

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7. Nietzsche: Attacke gegen die Verächter des Leibes

Friedrich Nietzsche brachte Platons Philosophie der Trennung von Leib und Seele ins Wanken und attackierte die christliche Kirche gleichermaßen.

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8. Platon oder Aristoteles?

Noch bis heute ist das Verhältnis zwischen Körper und Geist eines der zentralen Themen der Philosophie.

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