Balance- und Koordinationstraining im Sekundentakt
Wenn die deutsche Alzheimer-Gesellschaft (DALzG) zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) das Projekt „Tischtennis zur Steigerung der Lebensqualität“ startet und dazu noch der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) mit fünf Vereinen an den Start geht, dann lohnt es sich, genauer hinzusehen (DOSB/DTTB). Tischtennis ist nach den Erkenntnissen der Alzheimer-Gesellschaft nicht nur geeignet, wirksam der Demenz vorzubeugen, sondern selbst bei beginnender Demenz „die Lebensqualität von Betroffenen zu erhöhen und den Verlauf der Alterskrankheit zu verzögern“. (Zitat: Alzheimer Gesellschaft e.V.)
Was aber macht Tischtennis so besonders, dass es nicht nur zur Vorsorge geeignet ist, sondern auch Menschen mit Demenz noch helfen kann? Was macht Tischtennis im Alter so unverzichtbar?
„Seit einigen Jahren verfolgen wir im Internet Berichte von Wissenschaftlern über positive Effekte des Tischtennisspiels bei Demenzerkrankungen. Die Teilnehmenden unserer Kursangebote Gesundheitssport Tischtennis, „FiTTer in Herz und Hirn“ gehören häufig der älteren Generation an. So konnten unsere Präventionstrainer immer wieder von der positiven Wirkung unseres Bewegungsangebots auf körperliche Aspekte wie Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit berichten, besonders aber auch auf Koordination und kognitive Fähigkeiten. „Denken und Bewegen“, sogenanntes Dual-Tasking, ist das Superfood für unser Gehirn.“ (Zitat: DTTB)
Wirkung im Gehirn
Wenn Tischtennis sportlich ausgeübt wird, die Spieler im Sekundentakt hin und her jagen, wird bei jeder Aktion die Balancefähigkeit des Gehirn aufs neue herausgefordert. Durch die Augen-Handkoordination werden die Verbindungen der Gehirnareale gestärkt, durch die schnellen Positionswechsel die dynamische Gleichgewichtsfähigkeit trainiert und die hohe Geschwindigkeit der Ballwechsel sorgt für ein schnelles Hirn. Zuerst für die Bewegung und in der Folge auch für geistige Tätigkeiten. Tischtennis ist nicht nur Leistungssport, sondern kann als Breitensport bis ins hohe Alter betrieben werden. Es gibt kaum Erkrankungen, bei denen vom Tischtennisspielen abgeraten wird.

Der Tischtennisbund empfiehlt
Der Ball bewegt sich im Sekundentakt hin und her und die Spieler müssen stets die volle Kontrolle über ihre Aktionen haben. Im Tischtennis werden Entscheidungen im Bruchteil einer Sekunde getroffen und bereits ein einziger Ballwechsel offenbart den Anforderungscharakter des Spiels. Besonders im hohen Alter ist Tischtennis gesund für Körper und Geist.
Auch wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass Tischtennis dazu beitragen kann, Symptome schwerwiegender Krankheiten zu lindern. Nachweislich werden beim Spiel mehrere Areale des Gehirns gleichzeitig angesprochen – Alzheimersymptome, Depressionen und Schlafprobleme können gelindert werden und die Aufmerksamkeit verbessert sich. Tischtennis kann Alzheimer nicht heilen – aber die Erkrankten, die regelmäßig spielen, sind körperlich und geistig fitter. Zudem bringt die sportliche Aktivität den Puls in Wallung, so dass die Durchblutung des Gehirns und des gesamten Körpers gefördert wird.
Raus aus der Wohnung – rein in die Halle
Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leiden häufig auch an fehlenden Kontakten und mangelnder Zugehörigkeit zu anderen Menschen. Deshalb ist Tischtennis für sie nicht nur für den Verlauf der Krankheit von Bedeutung, sondern auch für ihre soziale Zugehörigkeit. Die gemeinsamen Erlebnisse rund um den Sport ermöglichen es ihnen, in die Gemeinschaft zu kommen. Und Tischtennis hat nahezu jede*r schon einmal gespielt, oft in der Jugend mit positiven Erinnerungen. Dazu kommt, es ist bis ins hohe Alter spielbar und die Erfahrung zeigt, dass man sich noch im Alter von über 75 Jahren ohne spezielle Vorkenntnisse mit koordinativen Übungen und dem spielorientierten Ausdauertraining körperlich und geistig fit halten kann.
Weitere Infos:
Zur Webseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft