5-6. Der Geländelauf, ein Trendsport für Ältere

Neuroplastizität durch heilsamen Bewegungsstress

Damit sich neue Nervenzellen bilden (Neurogenese) und diese sich über Synapsen mit weiteren Neuronen verbinden, um schließlich ein ganzes Netz zu schaffen, braucht das Hirn Anreize: Motivation, Wiederholung, Training und Konsolidierung sind für den Erfolg des Lernens wesentliche Voraussetzungen. Und besonders stimulierend für das Gehirn ist der „heilsame Bewegungsstress“.

Eigentlich gehört der Stress zu den Möglichkeiten, das Gehirn zu schädigen. Doch es gibt auch den gesunden, den heilsamen Stress für das Gehirn. Dabei wird es nicht von außen (psychisch) unter Druck gesetzt, sondern von den Muskeln des Körpers (physisch). Zwischen dem psychischen und physischen Stress gibt es für das Gehirn einen fundamentalen Unterschied: Schädigend der eine, heilsam der andere.

Heilsamer Bewegungsstress ist aber mehr als sich „nur“ zu bewegen. Er entsteht beim Sport immer dann, wenn zusätzlich die Balance gefordert ist. Wenn also für das Gehirn zur Koordinationsaufgabe noch die Gefahr, zu stürzen, hinzukommt. So herausgefordert, wird es zur Neuroplastizität förmlich gezwungen. Und zwar genau dort in der grauen Gehirnmasse, wo die neuronalen Verbindungen geschädigt sind. Stress also, der rundum gesund ist, weil er im Hirn für gezielte Erneuerungen sorgt.

Querfeld ein über Stock und Stein

Der Geländelauf war bei Kindern immer schon beliebt. Crosslauf, wie er auch genannt wird, ist „eine Variante des Laufsports, bei der das schnelle Durchlaufen von profiliertem Gelände abseits befestigter Wege im Vordergrund steht. Crosslauf ist gegenüber dem Straßenlauf oder dem Laufen auf der Bahn koordinativ anspruchsvoller“. (Wikipedia:Crosslauf)


Erst langsam und vorsichtig

Im Alter sollte der Geländelauf ein Trendsport werden. Tempo und Streckenlänge treten in den Hintergrund, wichtig ist, sich auf den Weg zu konzentrieren. Um Stürze und Verletzungen zu vermeiden, beginnt man auf weicherem Boden langsam und vorsichtig. Mit zunehmender Sicherheit kann es über Wurzeln gehen und steinig werden. Und wenn das Gelände sehr schwierig wird, einfach langsamer laufen oder ein Stück gehen. Das Ziel beim Geländelauf sollte immer sein, der Seele und dem Geist etwas Gutes zu tun.


Der Geländelauf, und das macht ihn so besonders, ist die ideale Kombination, um sowohl das Herz-Kreislauf-System, als auch das Hirn-Muskel-System zu stärken. Im Idealfall wird so gelaufen, dass sich bei der Atmung ein gleichmäßiger Rhythmus einstellt, der entsprechend der Bodenbeschaffenheit so variiert wird, dass man sich sicher fühlt und gleichzeitig Atmung und Puls gemäßigt bleiben.

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