In rascher Abfolge 100 mal
Wenn von Gehirnjogging die Rede ist, dann werden damit Sudoku, Memory, Schach spielen und sonstige Denksportarten in Verbindung gebracht. Allerdings kann diese Art von Grübeln einem möglichen geistigen Verfall kaum etwas entgegen setzen, zumindest nicht, wenn das neuronale Netz bereits geschädigt ist und in Folge sorglosen Lebens weiter geschädigt wird. “Life Kinetik” könnte jene Art von Gehirnjogging sein, die das neuronale Netz nicht nur nutzt, sondern auch erneuert und neue Verbindungen schafft. Und alle, auch die körperlich schon etwas Gebrechlichen, können mitmachen.
Definition: Bei Life-Kinetik wird Bewegung mit Gehirnaufgaben und Wahrnehmung kombiniert. Dafür muss in rascher Abfolge der Körper Bewegungen ausführen, die das Gehirn nötigen, verschiedene Koordinationsaufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Damit beide Gehirnhälften dabei gefordert sind, müssen bei jeder Übung Gliedmaßen der rechten und der linken Körperhälfte beteiligt sein, die jeweils im Rhythmus ganz verschiedene Bewegungsabläufe ausführen. Vier Beispiele von vielen:

Tuchwirbel: Mit der rechten Hand wird ein Ball mehrmals im Rhythmus nach oben geworfen und gleichzeitig wird mit der linken Hand ein Tuch so geschwungen, dass es eine liegende Acht ergibt.
Wenn man bei der Übung auf einem großen Ball sitzt, hat sie zusätzlich einen Effekt für die Balance. So werden die Verbindungen zwischen den Gehirnhälften und der Gleichgewichtssinn gemeinsam gestärkt. Das Gehirn ist gefordert, alles in einem zu koordinieren.
Balltanz: Ein Ball wird mit links dem Partner zugeworfen, dann mit rechts gefangen und das jeweils andere Bein (links) wird nach vorne gestellt. Wenn der Partner dabei kurz vor dem Wurf erst festlegt, mit welcher Hand zu fangen ist, dann wird es noch schwieriger.
Parallelball: Zwei Bälle werden hochgeworfen und nach bestimmten Bewegungen, z.B. über Kreuz wieder gefangen.
Fingerklavier: Mit der linken Hand tippen in der Reihenfolge Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger auf den Daumen. Mit der rechten Hand wird in umgekehrter Reihenfolge getippt und selbstverständlich wird beides gleichzeitig und oft hintereinander gemacht.
Das Hirn kennt niemals ein Zuviel
In der grauen Masse im Kopf gibt es niemals ein Zuviel. Um die Wunden im Netz, die das Leben geschlagen hat, wieder zu heilen, braucht es jede nur erdenkliche Herausforderung an Koordination und Konzentration. Die Life-Kinetik kennt mehr als 100 Übungen mit jeweils mehreren Variationen und jede dieser Übungen zeichnet sich dadurch aus, dass im Gehirn Verbindungen zwischen weit auseinanderliegenden Bereichen in beiden Gehirnhälften geknüpft werden müssen. Aber das Potenzial des Gehirns ist unerschöpflich und mit jeder Herausforderung kann man es sich mehr und mehr zu Nutze machen.