5-18. Aquatraining

Aquatraining nutzt den natürlichen Widerstand und den Auftrieb des Wassers. So können Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder nach Verletzungen ohne Risiko ein schonendes aber zugleich höchst effektives Fitnesstraining absolvieren. Und weil dabei auch Gleichgewichtssinn, Geschicklichkeit und räumliche Orientierung gestärkt werden, ist es auch für Menschen mit beginnender Demenz (MCI) geeignet, geistige Fitness zu erhalten.

Warum ist Aquatraining für Senioren und nach Verletzungen so vorteilhaft?

Auch wenn es leicht ausschaut, im Wasser ist alles schwerer. Bei jeder Bewegung muss man gegen den Widerstand des Wassers ankämpfen. So werden die Muskeln trainiert und bei schnellen Übungen erfolgt gleichzeitig eine Massage und Lymphdrainage.

Leichter wird es allerdings für die Gelenke. Das heißt, jeder kann mitmachen. Der entscheidende Vorteil ist, dass man im Wasser auch mit älteren oder verletzten Menschen Schnellkraft (Sprünge, Sprints) trainieren kann. Und jede Art von Schnellkrafttraining hat einen hohen koordinativen Effekt, weil dabei das Nerv-Muskelsystem mit hoher Impulsfrequenz arbeitet. So wirkt es ideal als Sturz- und Verletzungsprophylaxe.

Weil die Gelenke entlastet werden, eignet sich Aquafitness besonders auch für Senioren, die Gelenkschmerzen verspüren. Häufig ist dies Ursache für einen Teufelskreis: Schmerzen im Gelenk führen automatisch zu weniger Bewegung, was wiederum zum Muskelschwund führt und die Bewegungsschmerzen noch verstärkt. Im Wasser kann dieser Teufelskreis gestoppt werden.


Gleichgewicht im Wasser

Den Gleichgewichtssinn im Wasser zu trainieren bedeutet, den Körper kontrolliert gegen den Auftrieb des Wassers in eine gewünschte Haltung zu bringen und in der Balance zu halten. Dazu muss der Geist die Muskeln des gesamten Körpers so koordinieren, dass stets die Stabilität gewährleistet ist. Im Wasser lässt sich die Balance besonders effektiv trainieren und die Verletzungsgefahr ist gleich null.


Vom Auftrieb im Wasser profitieren

Viele Bewegungen fallen im Wasser aufgrund des Auftriebs deutlich leichter. Je nach Tiefe des Schwimmbeckens muss man nur ein Zehntel seines Gewichts tragen. Die Folge: Mehr Bewegungsfreiheit, geringere Belastung der Gelenke und verminderte Verletzungsgefahr. Auch das Herz-Kreislauf-System wird positiv beeinflusst, weil der Wasserdruck den Venenrückfluss verbessert und das Gewebe massiert.

Die positiven Auswirkungen der Aquafitness sind so überzeugend, das sogar Profisportler regelmäßig ins Schwimmbecken steigen und das Wasser als Trainingspartner nutzen. Wer mit den Übungen im Wasser starten will, dem wird ein Trainingseinstieg in einer Gruppe unter Anleitung einer ausgebildeten Fachkraft empfohlen.

Wirkung im Gehirn

Praktisch jede Übung beim Aquatraining ist mit Anforderungen an dynamische Balancefähigkeiten verknüpft. Das Gehirn muss den gesamten Muskelapparat gezielt so koordinieren, dass der Kopf aus dem Wasser bleibt. Ältere Menschen können so ihre Gleichgewichtsfähigkeit stärken und müssen dabei nicht befürchten zu stürzen oder sich zu verletzen. Die neuronalen Netze sind gefordert und werden gesund gehalten.

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